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Strichmännchen Milchmädchen Presse Lädchen Fädchen Brot und Wein Die eigene Rede des andern

Diese Momente des jähen Erkennens, diese Augenblicke der Vergewisserung, dass die Einsamkeit des Subjekts in der Welt nicht aufhebbar ist, beschreiben Ulrich Kochs Gedichte. In kleinen Alltagsszenen verbirgt sich bei ihm das Unheimliche, unerwartete Erschütterungen, die einen aus allen Lebensroutinen herausreißen und die Ordnung der Dinge durcheinanderbringen.

Michael Braun, Sprache im technischen Zeitalter

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Ich war, als ich in diesen Gedichten las, wie auf einem immerwährenden Nachhauseweg.

Arnold Stadler

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Begehren durch Abschied.

Alexandra Stäheli, NZZ

Es wäre zu wünschen, dass den Gedichten dieses freundlichen Misanthropen endlich eine größere Aufmerksamkeit zuteil wird.

Martin Brinkmann, ZEIT ONLINE

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Koch gibt sich nüchtern und skeptisch. Er verlegt seine Epiphanien in die Vergangenheit. Dort, »in einem Haus am Ende der Straße«, lebt die »ewige Jugend unter den Schonbezügen«. Ehe alles in Tristesse versinkt, erscheint ein Engel: »Er hat nur ein Bein, aber ein großes/Flügelhemd, in das er sich schneuzt.« Es ist der Engel der Arbeit – ein Bild, das im Gedächtnis bleibt. Man wünscht sich noch mehr Gedichte, die so kühn enden wie dieses.

Harald Hartung, FAZ

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Für mich ist Ulrich Koch endlich ein Lyriker, der gelesen hat, der Pennti Saarikoski und Julian Przybos kennt, der weiß, daß der eigene Ton gefunden werden muß. Er schreibt Gedichte, eines so überraschend wie das andere. Dieses Gedicht ist mein Lieblings-Koch:

Blumen

Meine Mutter sitzt am Tisch

und macht sich in die Hosen.

Geht es dir gut?

Reicht das Geld?

Kannst du schlafen?

Hast du meinen Brief erhalten?

Dürers Betende Hände

an der Wand,

zusammengeklappt wie ein Pausenbrot.

Gibt es genug zu essen?

Weißt du, wer ich bin?

Erkennst du mich?

Sie nickt

auf alle meine Fragen.

Der Wind bläst durchs Fenster

und bläht die Vorhänge auf.

Hier sind Blumen.

Für dich.

Rolf Haufs, SFB

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Auf neunzig Seiten hundert unerklärliche, vertraute Dinge, unerhörte Alltäglichkeiten, Traumfetzen und Alptraumschübe, heillose Passionsbilder, Erinnerungen an Nirgends und Niemals.

Klaus Konjetzky, Süddeutsche Zeitung

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Beim ersten Mal, da tut’s halt weh.

Ingrid Pohl, Der Tagesspiegel